Dass die Kinder ihn lieben, erlebt Huebl tagtäglich. "Die Kinder begrüßen häufig Loki als erstes und dann komme ich dran. Manchmal glaub‘ ich, ich bin nur noch das Beiwerk zu Loki", erzählt er gerne und freut sich dabei.
Loki der „Horthund“ in der Ausbildung zum Therapiehundprivat
Zum Start ins neue Jahr, haben Loki und Moritz Huebl mit der Ausbildung zum Therapiehund angefangen. Durch seine Ausbildung dient Loki als emotionale Stütze, trägt zur Stressreduktion bei, fördert soziale Fähigkeiten und hilft unseren Klienten, Vertrauen aufzubauen.
Selbstverständlich gibt es feste Regeln im Umgang mit Loki. "Alle Kinder lernen, was es bedeutet, einen Hund hier zu haben, wie und wann sie auf ihn zugehen können, welche Signale er sendet und wie man einen Hund umgeht" erklärt der Hortleiter, "dabei ist Rücksichtnahme ein großes Thema: alle wissen, es wird in Loki‘s Gegenwart nicht gerannt und nicht geschrien, es liegt dann auch kein Essen und kein Spielzeug auf dem Boden rum."
Jeden Tag kann er erleben, wie der Umgang mit Loki das Selbstbewusstsein der Kinder stärkt, allein schon dadurch, dass sie die Ängste vor Hunden abbauen und in ihm einen "Kumpel" sehen, dem sie alles erzählen und bei dem sie auch mal traurig sein können. "Dadurch, dass Loki jeden Tag mit hier ist, können die Kinder auch schonmal eine kleine Auszeit mit uns und ihm im Büro haben, er hört ihnen beim Lesen üben zu oder lässt sich stundenlang streicheln" berichtet der Hortleiter vom Hortalltag mit Loki, "das tut den Kindern oft sehr gut."
Im Caritas Anne-Frank-Hort soll das von Moritz Huebl erarbeitete Konzept der Tiergestützten Pädagogik zukünftig noch weiter ausgebaut werden. Dies ist aber allerdings für die Familien nicht das einzige Auswahlkriterium, warum sie ihre Kinder gerne dorthin schicken. "Wir haben im Moment 50 Jungen und Mädchen im Alter von 6 und 12 Jahren hier, die bei uns in kleinen, offenen und familiären Gruppen pädagogisch betreut werden", erzählt Tina Giese (stellvertretende Leitung), "das ist etwas anderes als in vielen Schulbetreuungen, wo auch schon mal 45 Kinder pro Gruppe zusammenkommen." Im Anne-Frank-Hort ist es so möglich, individuell auf jedes Kind einzugehen. "So kennen wir die Stärken und Schwächen der Kinder und können sie nach ihrem ganz speziellen Bedarf fördern", ist sie sich mit Moritz Huebl einig. Eine gepflegte Besonderheit in ihrem Hort, ist die Tradition des "familiären Esstisches als Bildungsort". "Unsere Mädchen und Jungen essen hier in Kleingruppen, etwa 5 oder 6 Kinder an einem Tisch, meist noch mit einem/r Erzieher*in ", beschreibt Tina Giese diese Situation, "dabei wird viel kommuniziert, was zum Beispiel in der Schule los war. Die Kinder brauchen diese Möglichkeit, um sich mitzuteilen und mit anderen in den Austausch zu kommen, besonders weil solche gemeinsamen Familienessen zu Hause heute oft zu kurz kommen." Die Hausaufgabenbetreuung im Caritas-Hort findet ebenfalls in kleinen Gruppen in Klassenräumen statt, es sind immer zwei Erzieher*innen dabei. "Die Kinder sollen zwar selbstständig arbeiten und werden auch darin unterstützt, aber wenn es doch mal Fragen gibt, ist immer jemand da, der antworten kann", findet Moritz Huebl.
Obwohl der Anne-Frank-Hort offiziell keine integrative Einrichtung ist, werden dort auch Kinder mit besonderem Förderbedarf betreut. "Wir bekommen viele Anfragen, auch von der inklusiv arbeitenden Heiligenstockschule, sind aber für ganz Hofheim zuständig.", erzählt der Hortleiter, "und das werden wir auch weiterhin sein."